„Wir Sind gegen die Mauer im Mittelmeer"
48 Stunden Neukoelln - detail von der installation
In unserem Workshop ging es um die Neubewertung und somit Aufwertung von Gegenständen und Menschen.
Die Aufwertung von Gegenständen fand
insofern statt, als dass wir zunächst weggeworfene Gegenstände auf
den Straßen von Neukölln aufgesammelt haben und aus diesen nach
einem längeren künstlerischen Prozess die zwei Bilder geschaffen
haben, welche man hier in der Ausstellung als die Auskleidung der
Kisten bewundern kann. Das eine Bild trägt den Namen „Festland“,
das andere „Meer“.
In einem zweiten Schritt haben wir uns
mit der Aufwertung von Menschen befasst und zwar mit der Aufwertung
jener Menschen, welche, weil sie ihre Heimat verlassen müssen, das
Mittelmeer überqueren und dabei sterben. Ihr Tod wird von uns allen
einfach so hingenommen. Es macht den Anschein, als wären diese
Menschen in unserer Gesellschaft überflüssig und somit wertlos. Es
macht den Anschein, als würden sie menschlichen Abfall darstellen.
Mit diesen beiden Körpern aus Draht -
sie sind den Bronzestatuen aus Riace, Italien nachempfunden und sind
im selben Meer wie die MigrantInnen aufgefunden worden – wollen wir
an die Schönheit, Lebendigkeit und Einzigartigkeit aller Menschen
erinnern. Indem wir diese Körper durch Neukölln getragen haben, und
zwar mit den Worten „Wir sind Lampedusa“ und „Wir sind gegen
die Mauer im Mittelmeer“, haben wir diese Message in die Welt
hinausgetragen. Die Körper werden demnächst in den von uns gebauten
Kisten nach Riace geschickt. Sie werden deshalb ausgerechnet nach
Riace geschickt, weil Riace ein Ort ist, an dem MigrantInnen
willkommen sind.
Nessun commento:
Posta un commento